F.A.Z. - Kauder fordert von konservativen Kritikern mehr Einsatz / "Sind bei jungen Wählern zu wenig verhaftet" / 40 Prozent nicht vorrangig
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BERLIN, 12. Januar. Der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Volker
Kauder (CDU), hat die konservativen Kritiker in seiner Partei aufgefordert,
selbst mehr zum Profil der CDU beizutragen "allgemein zu lamentieren". Die Union
müsse Stammwähler irritieren, um junge Wähler zu erreichen, rechtfertigte er den
Modernisierungskurs der Partei. Das zukünftige Erreichen der 40-Prozentmerke für
die Union hält der Fraktionsvorsitzende für nachrangig, sofern eine
schwarz-gelbe Regierungsmehrheit gewährleistet sei.
Der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochausgabe) sagte Kauder: "Das
konservative Profil muss sichtbar sein, weil es neben dem christlich-sozialen
und dem liberalen die CDU als Volkspartei ausmacht. Dafür bin auch ich." Kauder
fügte aber an die Kritiker gewandt hinzu, dass es nicht reiche, eine Schärfung
des konservativen Profils allein zu fordern. Er sagte der FAZ: "Wem aus der CDU
die Partei zu wenig konservativ erscheint, der muss seinen konkreten Beitrag
leisten, anstatt allgemein zu lamentieren. Ich sage den Kritikern ganz deutlich:
Tragt selbst zum Profil bei. Zeigt Haltung durch Taten. Werdet selbst zu
Gesichtern dieses Flügels. Man kann weder von der Vorsitzenden und
Bundeskanzlerin noch vom Generalsekretär noch vom Fraktionsvorsitzenden
verlangen, nur eine Seite zu vertreten."
Die Union müsse Verluste bei ihrer Stammwählerschaft akzeptieren, um für
Jungwähler attraktiver zu werden, sagte Kauder. "Wir dürfen da nicht statisch
denken. Zwar wählt die Mehrheit der Christen die Union, aber die Zahl der
Christen insgesamt nimmt ab. Deshalb schrumpft die Zahl der Stammwähler stetig
und wir müssen neue Wählerschichten gewinnen. Wir sind derzeit bei jungen Leuten
nicht so verhaftet, wie wir es sein müssen, um auch in Zukunft mehrheitsfähig zu
sein. Wenn wir die Jugend nicht jetzt gewinnen, werden wir später ein Problem
haben. Insofern kommen neue Zielgruppen auf uns zu und es kann durchaus sein,
dass wir hier und da treue Wähler irritieren."
Kauder hält mehr als 40 Prozent für die Union bei der kommenden Bundestagswahl
für möglich, aber nachrangig. Wichtiger sei, dass die schwarz-gelbe Koalition
ihre Mehrheit 2013 behalte. Kauder sagte der FAZ: "Ich halte 40 plus X als Ziel
für die Union noch immer für möglich. Wichtiger aber ist ein anderes Ziel: dass
diese Koalition über 2013 ihre Mehrheit behält. Das hängt nicht von
innerparteilichen Debatten in der Union ab, sondern allein von der Arbeit der
Bundesregierung. Nur wenn die erfolgreich ist, werden wir wiedergewählt."
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